Projektbeginn
01.03.2025
Projektende
30.11.2025
Kurzbeschreibung
Das Projekt „GreenAgro“ zielt darauf ab, im Rahmen gemeinsamer explorativer Maßnahmen in drei Ländern (Deutschland, Armenien, Kasachstan) Voraussetzungen und Potenziale für eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen zur Bewältigung der großen Herausforderungen „Klima – Biodiversität – Landwirtschaft“ zu identifizieren. Langfristiges Ziel ist die Etablierung einer stabilen Partnerschaft in Forschung, Lehre und Innovation, um wichtige Beiträge zur grünen Transformation des Agrarsektors in den beteiligten Ländern zu leisten und zugleich die Wissenschaftsstandorte und die Innovationskraft der Partner zu stärken. Das Projekt umfasst eine Online-Phase zur Entwicklung gemeinsamer Konzepte, eine Vor-Ort-Phase zur Erkundung lokaler Potentiale in den drei Ländern und einen abschließenden Workshop zur Finalisierung einer „Strategic Roadmap for the GreenAgro Research Network“ in Stuttgart. Diese Roadmap definiert die Ziele, Prioritäten, Rollen der Partner und künftige Maßnahmen des neuen Forschungsnetzwerks wie Förderanträge für Folgeprojekte.
Einführung
Unsere gemeinsame Umwelt steht vor einer dreifachen Krise: dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und der Umweltverschmutzung (s. UNEP, Thema der UNEA-6 in 2024). Der Landnutzungssektor (landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung, Vertrieb) trägt allein zu 30% der globalen Treibhausgasemissionen bei. Das Thema Ernährungssicherheit sowie nachhaltige, klima- und biodiversitätsfreundliche Landnutzung und Landwirtschaft gewinnen zunehmend auch global an Bedeutung (Sachs et al. 2023; Deprez et al. 2021). Der Agrarsektor stand erstmals im Fokus der globalen Klimaschutz-Agenda bei der COP28 in Dubai im Jahr 2023. Zudem stehen wir vor neuen Herausforderungen: Europa wird seit fast zwei Jahren vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erschüttert. Der Krieg hat nicht nur Russlands Nachbarn und die Europäische Union hart getroffen, sondern gefährdet auch die globale Ernährungssicherung. Armenien und Kasachstan sind Staaten, die nicht nur von den Umweltkrisen und sondern auch von den aktuellen Entwicklungen in der Geopolitik stark betroffen sind. Sie sind nicht nur in mehrfacher Hinsicht von Russland abhängig, sondern sehen sich auch dem wachsenden Einfluss der zweiten regionalen Großmacht, China, ausgesetzt. Gleichzeitig erwächst für diese Staaten und auch für die Europäische Union und Deutschland die Chance einer neuen, verstärkten Zusammenarbeit, die sich auch die Wissenschaft zu Nutzen machen sollte. Im Rahmen gemeinsamer explorativer Maßnahmen zwischen den beteiligten Universitäten in den drei Ländern Deutschland, Armenien und Kasachstan sollen zunächst in einem ersten Sondierungsprojekt unter dem Motto „GreenAgro“ die Voraussetzungen, Potenziale und Prioritäten für eine zukünftige Forschungszusammenarbeit erschlossen werden. Das langfristige Ziel ist es, eine stabile und nachhaltige Partnerschaft in Forschung, Lehre und Innovation zu etablieren, die wichtige Beiträge zur grünen Transformation des Agrarsektors in den beteiligten Ländern leistet und zugleich die Strukturen, Kapazitäten und Ressourcen aller beteiligten Partner stärkt.
Projektziele
Ziel unseres Vorhabens ist es, die Potenziale für die Etablierung eines neuen Forschungsnetzwerks zwischen der Universität Hohenheim (UHOH) und Universitäten in Armenien und Kasachstan zum Thema „Grüne Transformation der Landwirtschaft“ (GreenAgro Research Network) zu erkunden und dafür Sondierungsmaßnahmen (explorative Reisen, online- und Präsenz-Workshops) zu unternehmen. Das neue Forschungsnetzwerk soll den Partneruniversitäten künftig einen verbesserten Zugang zu den Netzwerken in der Lehre (z. B. zu European League for Life Sciences und zu European Bioeconomy University) und in der Forschung (z.B. zu den Forschungsprogrammen und Netzwerken Deutschlands und der EU) eröffnen. Die Partner werden gemeinsam eine Zukunftsstrategie für das Netzwerk entwickeln mit dem Ziel, Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen, und erste gemeinsame Förderanträge zu planen. Das Projekt soll zudem die Akteure besser vernetzen und Interessen und vorhandenes Wissen bündeln, um Synergien für künftige Forschungsprojekte zu schaffen. Eine besondere Rolle wird dabei dem wissenschaftlichen Nachwuchs zukommen. In Zukunft soll das Forschungsnetzwerk auch für weitere Länder in der Region offen sein. Die armenischen und kasachischen Partner haben ein starkes Interesse signalisiert und sind bereit, beim Aufbau des Netzwerks auch mit Einrichtungen in Georgien, Kirgistan und Usbekistan mitzuwirken.